Die Nachrichten- und Computertechnik verändert die Welt in so rasantem Tempo, dass wir heute noch nicht wissen, wohin die Reise geht. Sich in dieser Welt zu behaupten und gleichzeitig Erfolg zu haben – damit beschäftigt sich der Rosenheimer Hartmut Stahl in seiner icos-Akademie für Weiterbildung. Er gibt Kurse für Arbeitnehmer und Firmen. Sein Thema heute: Kann man „reden können“ lernen? Erfolg hat nur, wer gut reden kann, Kommunikation ist alles. Gut reden können – das kann man lernen. Durch anhaltendes Training kann dies gelernt werden. Denn was heißt es nun, „gut reden“ zu können? Da sind wir schnell dabei zu glauben, dass das ganze Geheimnis der Kommunikation in der Redegewandtheit, dem Verhandlungsgeschick und den überzeugenden Worten liegt. Weit gefehlt! Wirkungsvolle Kommunikation im privaten wie auch im geschäftlichen Bereich ist mehr als nur die richtigen Worte zum richtigen Zeitpunkt zu wählen. Die überzeugende Kommunikation des „Senders“ läuft auf drei Ebenen ab: Erstens die Inhalte – die einzelnen Worte, aus denen mein Sprachschatz besteht. Zweitens die Art und Weise wie ich etwas sage, also laut oder leise, schnell oder langsam, hoch oder tief. Drittens meine Körpersprache, d.h. meine Gestik, Mimik, Haltung, Bewegung, Hygiene, Kleidung.Überrascht werden Sie auch sein, wie diese drei Bereiche auf den Empfänger wirken: Nur zu sieben Prozent sind Worte, also die Inhalte für die Überzeugungskraft entscheidend. 38 Prozent macht die Modulation der Sprache aus. Stolze 55 Prozent trägt die Körpersprache zur Gesamtwirkung einer Person bei.
Das heißt nicht, nachdem die Wirkung der Worte nur sieben Prozent ist, dass die Inhalte unbedeutend sind, im Gegenteil, Ihre Worte müssen treffend sein und dürfen keine «Weichmacher» wie etwa „man“ oder „eigentlich“ enthalten. Ihr Gegenüber – der Empfänger – muss Sie verstehen können. Mit 38 Prozent nimmt die Aussprache, also die Modulation Ihrer Stimme schon einen gewaltigen Anteil an der Überzeugungskraft ein. Leise sprechenden Menschen wird unterstellt, dass sie ängstlich sind. Ängstliche Menschen haben keine Akzeptanz in der Gesellschaft. Ängstliche Menschen werden daher keinen Erfolg haben. Die über die Stimme transportierte Botschaft muss also laut und gut verständlich sein und sollte dem Inhalt entsprechend moduliert, d.h. betont sein.
Den Ausspruch „Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“ kennen wir alle. Die Körpersprache entscheidet mit ihren 55 Prozent Wirkungsgrad, ob und wie der Empfänger die verbale Botschaft (Worte) aufnimmt. Die Körpersprache wird geprägt durch Kleidung, Hygiene, Bewegung, Stand, Haltung, Gestik, Mimik und Blickkontakt. Sie ist entscheidend für die Akzeptanz der Person.
Wenn wir also erfolgreich kommunizieren wollen, müssen wir unsere drei Wirkungselemente – Inhalte, Modulation der Stimme und die Körpersprache – bei jeder Gelegenheit, am Arbeitsplatz wie am Stammtisch, gekonnt einsetzen. Kommunikation ist ein Handwerk und eine Kunst. Sie ist etwas, über das nachzudenken und das zu praktizieren öfter lohnt, als die meisten Menschen es tun.
Zur Kommunikation gehört jedoch auch der Empfänger. Was der Empfänger denkt und was er tut, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe im zweiten Teil: „Ich“ als Empfänger.
Dies war der erste Teil der Serie „Kommunikation ist alles“. Die Icos-Akademie bietet jedoch jeden Monat Abendseminare – in Deggendorf – zu verschiedenen Themen rund um die Business–Kommunikation an. Weitere aktuelle Artikel, News und Seminareinladungen finden Sie im Internet unter www.icos-akademie.de.