Grundlagen zu den verschiedenen Bildauflösungen, Bildformate und Farben.
Die mediale Revolution hat zwar eine Riesenauswahl an Geräten und ein gewisses Know-how bei der Benutzung gebracht. Wenn man genau hinsieht, ist der Nutzer jedoch im letzten Jahrzehnt von der Technik überrollt worden. Unsere Kinder wachsen mit den Geräten auf, ihnen geht die Benutzung dabei in Fleisch und Blut über.
Viele Erwachsene jedoch haben erst im Erwachsenenalter, quasi in den letzten 10-15 Jahren, den Umgang mit der EDV gelernt. Hinzu kommen immer kürzere Entwicklungszyklen. Für uns als Werbeagentur zeigt sich diese Unsicherheit am häufigsten beim Datentransport vom Kunden zu uns.
„Ich habe Ihnen eine Datei geschickt, können Sie die so brauchen?“
oder
„Nehmen Sie das Bild doch einfach von unserem Internetauftritt“.
Solche Äußerungen heißen im Tagesgeschäft entweder Aufklärungsarbeit am Telefon oder „Bastelei“ am Computer um aus den geschickten Daten was Gescheites zu machen.
Auflösungen
Bilder, seien es Landschaften oder Schriftzüge, werden am Bildschirm, ebenso wie beim Druck, in Bildpunkte zerlegt. Beim Computer sind sie relativ klein, bei Ihrem Fernsehgerät aber können Sie die Punkte von nahem sehr schön sehen.
Je nach Anzahl der vorhandenen Bildpunkte erscheint uns das Bild dann in verschiedenen Größen oder Blickabständen gröber oder feiner. So hat ein Computerbildschirm üblicherweise 72 Bildpunkte je Inch (2,54 cm). Daher kommt auch die Auflösungseinheit dpi = „dots per inch“.
Nehmen wir mal gerundete 28 Bildpunkte je Zentimeter. Wenn Sie also zum Beispiel ein quadratisches Bild auf Ihrem Bildschirm mit einer Kantenlänge von 14,28 cm (ungerade Zahlen wegen der Inch/cm-Umrechnung) sehen, hat dieses Bild 400×400 Bildpunkte. Vergleichbar mit einem Mosaik, bestehend aus 400×400 quadratischen Steinchen.
Damit dieses Bild beim Offsetdruck, z.B. in einem Prospekt, in ausreichender Qualität reproduziert werden kann, benötigt man hier eine Auflösung von zumindest 200 dpi (manchmal auch noch mehr). Das Bild wird nur dann sauber und fein genug. Da unser Beispielbild jedoch an einer Seitenlänge nur 400 Bildpunkte besitzt, reicht das nur für 2 Inch (wir erinnern uns: 200 dots per inch sind gefordert!). Das heißt: das Bild kann im Prospekt ohne Qualitätsverlust nur in einer Größe von 5,08 cm gedruckt werden! Eine Vergrößerung bedeutet automatisch Qualitätsverlust bis hin zum sogenannten “Auspixeln” d.h. man sieht die Bildpunkte in Form von quadratischen Flächen. Dargestellt an Beispielbild 2.
Aus einer diagonalen Linie wird ab einem bestimmten Punkt eine Treppe. Wer als Kind mit Legosteinen gespielt hat, weiß, was ich meine. Zum Vergleich sehen Sie das Bild 1, das wir mit einer Auflösung von 300 dpi eingebaut haben. Bilder auf einer Homepage sollen vor allem schnell geladen werden. D.h. so wenige Daten wie möglich, aber soviele wie nötig, und das sind halt mal nur besagte 72 dpi für die Bildschirmdarstellung. Deshalb sind diese Bilder auch nicht tauglich für herkömmliche Druckverfahren.
Bildformate
Weiteres Verwirrungspotential stellen die vielen existierenden Bild(Daten-)formate dar. Gebräuchlichste Bildformate sind: tif für Bilder, eps ebenso für Bilder, aber auch Grafiken und Logos. Häufig benutzt auch jpg ist ein komprimiertes Bild. Die Datenmenge ist viel geringer und kann schneller verschickt werden. Jpg Bilder werden in einem Bildbearbeitungsprogramm entpackt und sind dann häufig tif-Bilder. Kaum mehr verwendet werden bmp oder pcx.
Oft werden Dateien aus Grafikprogrammen wie z.B. Corel Draw verschickt. Dabei müssen die Schriften in Kurven gewandelt werden, da sonst die Darstellung beim Empfänger verändert ankommt.
Farbmodus
Ein weiteres Kriterium ist der Farbmodus. Bildschirme stellen Bilder mit roten, grünen und blauen Bildpunkten dar. Sogenannte RGB-Bilder. Das kennen wir ja schon immer vom Fernsehen. Es ist ganz einfach farbiges Licht. Dieses wird dann für den Druck mit Druckfarben in Blau(Cyan), Gelb(Yellow), Rot(Magenta) und Schwarz(Key) umgewandelt. Sogenannte CMYK-Bilder.
Dieser Unterschied braucht den Laien in der Regel nicht zu stören. Verwirrend für den Laien ist jedoch: Das gedruckte Ergebnis sieht in der Regel nie so aus wie die Bildschirmdarstellung. Farbiges Licht und Farbpigmente sind einfach nicht „gleichzuschalten“. Zudem haben jedes Bildschirmfabrikat, dessen manuelle Einstellungen und die Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz Einfluss auf die Bilschirmdarstellung. Wenn Sie nicht sicher sind, wie Sie Daten weitergeben sollen, fragen Sie ruhig. Lieber einmal zu oft gefragt, als ein fehlerhaftes Druckprodukt erzeugt.